deutscher Jurist und Politiker; CSU; MdB 1949-1980; Bundesjustizminister 1965-1966; Vizepräsident des Bundestags 1953-1965 und 1967-1976; 1953 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses
* 16. Februar 1913 Berlin
† 15. Mai 1998 Bonn
Herkunft
Richard Jaeger, kath., war Sohn des späteren Direktors des Städtischen Versicherungsamtes München. Sein Vater war zur Zeit seiner Geburt zwei Jahre lang am Reichsversicherungsamt in Berlin tätig. J.s Familie stammt aus der Rheinpfalz. Sein Großvater war bayerischer Artillerieoffizier.
Ausbildung
J. besuchte das humanistische Maximilians Gymnasium in München und studierte Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Berlin und Bonn. 1939 legte er sein Assessorexamen ab. Von 1933 bis 1939 war er aktiv in der katholischen Jugend- und Studentenbewegung tätig. 1939 wurde er Soldat und war u. a. zwei Jahre Artillerist an der Ostfront. Erst 1948 promovierte er "magna cum laude" mit der Arbeit "Die staatsrechtliche Bedeutung der ministeriellen Gegenzeichnung" zum Dr. jur.
Wirken
1940 wurde J. zum Gerichtsassessor, 1943 zum Amtsgerichtsrat in Weilheim ernannt. Nach dem Krieg schloß sich J. 1946 der CSU an. Von 1947 bis 1948 war er Regierungsrat und persönlicher Referent bei Kultusminister Hundhammer, ohne allerdings dessen klerikal-konservative Richtung in der CSU nachhaltig zu vertreten. 1948 war er 1. Bürgermeister, im Jahr darauf Oberbürgermeister von Eichstätt in ...